Manchmal braucht es nicht viel, um einen unvergesslichen Tag zu erleben. Kein großes Publikum, keine riesige Location, keine langen Reden – nur zwei Menschen, die sich von Herzen lieben.
Mein Brautpaar hat sich bewusst für eine intime Hochzeit im Standesamt entschieden, ganz ohne Gäste. Nur vier Menschen waren an diesem besonderen Tag anwesend: das Brautpaar selbst, die Standesbeamtin – und ich als ihre Fotografin.
Der Tag war wettertechnisch durchwachsen angekündigt. Ein Sonne-Wolken-Mix mit Regenwahrscheinlichkeit. Und tatsächlich: Als wir ins historische Heimathaus, in dem die Trauung stattfand, einliefen, prasselte der Regen vom Himmel. Der Einzug war nass, aber auch irgendwie filmreif – romantisch, fast ein wenig dramatisch.
Doch als die beiden sich während der Trauung das Ja-Wort gaben, geschah etwas Wunderschönes: Die Sonne kam durch die Fenster und tauchte den Raum in ein warmes, goldenes Licht. Es war, als hätte sich das Wetter in diesem Moment mitgefreut.
Nach der Trauung nutzten wir die Gelegenheit für ein kleines, entspanntes Paarshooting direkt vor dem Standesamt. Der Außenbereich mit seinen alten Mauern, dem Kopfsteinpflaster und den gepflegten Beeten bot eine perfekte Kulisse für authentische und emotionale Bilder.
Aber das war erst der Anfang. Gemeinsam fuhren wir in ein nahegelegenes Naturschutzgebiet, das wir uns gemeinsam für ihre Hochzeitsfotos ausgesucht hatten. Dort wurde gelacht, getanzt und sogar den Hügel hinunter gerannt. Diese Momente waren so frei, so lebendig und ungezwungen – genau das liebe ich an Hochzeiten, die sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Die Natur ringsum war saftig grün, die Vögel zwitscherten, und die Sonne spielte mit Licht und Schatten. Ich konnte die Verbundenheit der beiden regelrecht spüren – in Blicken, kleinen Gesten und dem liebevollen Miteinander. Es war ein Geschenk, das begleiten zu dürfen.
Nachdem wir die Paarfotos im Kasten hatten, ging es weiter zur Feierlocation, wo bereits die Gäste warteten. Hier traf das intime auf das Ausgelassene: Die Begrüßung war herzlich, die Stimmung voller Vorfreude.
Was sofort ins Auge sprang, war die bunte Hochzeitsdeko – liebevoll gestaltet, farbenfroh und voller Persönlichkeit. Von bunten Blumen über kreative Tischkarten bis hin zu kleinen DIY-Details: Alles war aufeinander abgestimmt und mit ganz viel Herz vorbereitet. Natürlich habe ich die Dekoration im Detail festgehalten, denn sie erzählt einen wichtigen Teil der Geschichte.
Nach dem Essen – bei dem gelacht, angestoßen und geredet wurde – war mein Einsatz zu Ende. Ich verabschiedete mich mit dem Gefühl, Teil von etwas ganz Besonderem gewesen zu sein. Die Gesellschaft feierte noch bis tief in die Nacht, voller Energie, Tanz und guter Laune.
Diese Hochzeit hat mir einmal mehr gezeigt, dass es nicht auf Größe, Gästeanzahl oder perfektes Wetter ankommt. Es geht um echte Emotionen, echte Momente – und Menschen, die sich mit ganzem Herzen begegnen.
Ich bin dankbar, solche Geschichten mit meiner Kamera erzählen zu dürfen.